Der Hammam Basar +Salon befindet sich im nördlichen Teil des Patumbahparks im äusseren Seefeld in Zürich.
Der nur durch Moucharabiehs durchbrochene Kubus des Hammam mit Kuppel verweist auf orientalische Vorbilder, und der Neubau erlaubte es, das Gebäude von Grund auf entsprechend den antiken, traditionellen Hammams des Maghreb zu gestalten. Vor Einblicken von Aussen geschützt, öffnen sich die Innenräume über die Kuppel zum Himmel und durch die Moucharabiehs auch zum Park. Entsprechend dem Ablauf des Reinigungsrituals wurden die Räume gegliedert. Der Umkleide folgen der Aufwärmraum, der Warmraum mit Nabelstein unter der Kuppel, der Heissraum mit Fussbad und angrenzend der Ruheraum, Massage-, Kosmetikräume und eine Terrasse mit Sicht auf den Park ergänzen das Raumprogramm des Hammam.
Ökologische und baubiologische Vorgaben prägen das Gebäude, und der Anteil an grauer Energie wurde weitgehend eliminiert. Qualität und Nachhaltigkeit werden bis hin zum biologischen Reinigungskonzept umgesetzt.
Die Materialwahl sowie die Farb- und die Lichtgestaltung orientieren sich an der Haut des Menschen – sie soll auch nackt in warmem und dezentem Licht erstrahlen. In den Hammamräumen sind die Wände mit dem Tadelakt
nachempfundener Terra di Pietra und die Böden mit Jurakalkstein belegt. Aus Thujaholz – aus den Stämmen der Bäume, die den Gebäuden weichen mussten – wurden die Möbel für Umkleide und Salon gebaut.
Im und um den Patio lädt der Salon zum Speisen und zum Verweilen ein und im orientalischen Basar entdeckt man eine Vielzahl überwiegend eigenentwickelter und biologischer Produkte.
Das langgestreckte Gebäude an der Mühlebachstrasse wird vielseitig genutzt. Gegen Süden wurde der mehrgeschossige Hammam erbaut, angrenzend der Salon, der Basar und gegen Norden ein Komplex von zehn Wohneinheiten mit vielfältigen Blick- und Raumbezügen zum angrenzenden Park und Stadtraum. Aussen- und Innenräume stehen in intensivem Dialog. Die Farb- und Materialübergänge gestalten sich in harmonischer Einheit, und über das Fassadenelement der Moucharabiehs verbinden sich über die Terrassen-brüstungen die Wohneinheiten mit dem Hammam Basar.
Das Projekt – Hammam und Wohnungen im Patumbahpark – entwickelte die Initiantin Lis Mijnssen mit den Architekten Miller&Maranta und mit Grün Stadt Zürich. Lis Mijnssen legte von Anbeginn Wert auf die Einbettung der Neubauten in die historische Umgebung der Villa Patumbah und auf die Erhaltung des Parks mit Brezelweg und seinem einzigartigen Baumbestand. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass der nördliche Parkteil – als Dokument hervorragender Gartenarchitektur – restauriert wurde und heute der Öffentlichkeit zugänglich ist.
Projektinitiantin und Inhaberin: Lis Mijnssen, Zürich
Architektur: Miller&Maranta, Basel
Innenarchitektur: Gabi Faeh und Lis Mijnssen, Zürich
Landschaftsarchitektur: Jane Bihr-de Salis, Kallern
Fertigstellung und Eröffnung: 2013.