Zemmour

Berberteppich aus dem westlichen, mittleren Atlasgebiet Marokkos. Aus der Tradition der Beni Ouarain entwickelten die Stammesfrauen der Zemmour im Laufe der Zeit eine mehrfarbige, im Musterbild dichtere Knüpftradition.
Der halbnomadischen Lebensweise angepasst, arbeiten die Frauen der Nomadenstämme an einem Flachknüpfstuhl. Die in die Erde gerammten Pflöcke halten zwei horizontale Holzstangen, an welche die Kettfäden gespannt werden, die Schussfäden ziehen die Berberfrauen von Hand ein. In den Lehmhäusern werden jedoch ausschliesslich vertikale Webstühle verwendet. Neben dem Türkischen Knoten wenden die Knüpferinnen den Berberknoten an, eine Achterschlinge, bei welcher das Garn zweimal unter der Rückseite der Ketten und dreimal über sie läuft. Den Anfang und den Abschluss des Teppichs bildet ein Webstreifen, danach werden die oberen und unteren Kettfäden abgeschnitten, so dass Fransen entstehen. Diese werden verknotet oder zu einfachen Zöpfen geflochten.